Themen unserer Zeit
Ein Blick hinter die Kulissen eines einzigartigen Diskussionsforums
Wie entstehen Impulse für gesellschaftlich relevante Themen? Der Verein Themen unserer Zeit bringt Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Medien zusammen, um im exklusiven Rahmen von Schloss Marbach aktuelle Fragen zu diskutieren. Im Gespräch mit Initiator Christoph Raithelhuber und Vorsitzendem Werner von Baum erfahren wir, wie aus einer Vision eine Plattform für interdisziplinären Austausch wurde – und wie Denkanstöße für die Zukunft entstehen.
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Christoph Raithelhuber ist Bankkaufmann und Jurist. Nach seiner Pensionierung ist er freiberuflich tätig, unter anderem als Vorsitzender des Aufsichtsrats der Internationales Bankhaus Bodensee AG in Friedrichshafen, als Mitglied des Aufsichtsrats der Würth International Finance B.V. in
‘s-Hertogenbosch/Rorschach und als Mitglied des Anlageausschusses des Bankhaus Neelmeyer Rentenstrategie.
Werner von Baum ist Mitglied der Geschäftsleitung bei LGT Capital Partners, einem internationalen Anbieter von alternativen Investments. Er ist in der Nähe von Zürich tätig und verantwortet die Bereiche Risikomanagement, Produktentwicklung und Operations.
Von der Idee zur Tradition: Die Geschichte hinter “Themen unserer Zeit”
Die Motivation zur Gründung des Vereins entstand aus Raithelhubers Erfahrung in einem ähnlich organisierten, jedoch ausschließlich wirtschaftlich orientierten Verein in Südtirol. Die Vision war, ein breiteres Themenspektrum zu behandeln und eine neue Plattform zu schaffen. Mit Werner von Baum und Dr. Dieter Distler (ehem. Forschungsleiter BASF) fanden sich schnell die ersten Mitstreiter. Die erste Vorbereitungsbesprechung fand 2005 statt, und nach der Suche nach dem passenden Ort, der sich mit Schloss Marbach fand, startete die erste Veranstaltung im Jahr 2007.
Das Gremium, das heute aus zwölf Personen besteht, ist das Herzstück des Vereins. Nur wer eine Funktion innehat, ist Mitglied. Die Referenten werden ausschließlich aus dem Netzwerk der Gremiumsmitglieder gewonnen und umfassen namhafte Persönlichkeiten wie Dr. Boris Zürcher, Medard Meier (ehem. Chefredakteur Bilanz), Professor Spatz (Max-Planck-Institut) und Professor Möller. Die Themenfindung erfolgt jährlich im Anschluss an die Veranstaltung. Dabei gibt es zwei zentrale Kriterien: Die Themen müssen gesellschaftlich relevant und auch ein Jahr später noch aktuell sein. Erfolgreiche Beispiele hierfür waren die Diskussionen über den “Zerfall der Welt in Blöcke” und das Thema Inflation, das zum Zeitpunkt der Beschlussfassung noch keine große Rolle spielte.
Tiefgang statt Elfenbeinturm: Die Philosophie der Diskussionskultur
“Themen unserer Zeit” versteht sich nicht als Elfenbeinturm, sondern als Forum für eine ganzheitliche Perspektive. Ziel ist es, Themen mit Tiefgang zu behandeln, ohne dabei hochwissenschaftlich ins Detail zu gehen. Der Austausch steht im Vordergrund, und um eine konzentrierte Diskussion zu gewährleisten, gibt es einen Tagespräsidenten, der die Verantwortung für das jeweilige Thema und die Auswahl der Referenten trägt. Nach den Referaten folgt eine Paneldiskussion, die den Zuhörern die Möglichkeit gibt, sich aktiv einzubringen und eine “ausgefranste Diskussion” nach einzelnen Vorträgen zu vermeiden.
Ein bewusstes Merkmal des Vereins ist der Verzicht auf Pressepräsenz. Dies ermöglicht es den Referenten, offen und vertraulich zu sprechen, ohne die Sorge, dass Zitate aus dem Kontext gerissen werden. Die Ergebnisse der Diskussionen werden nicht nach außen getragen, sondern dienen den Teilnehmern als Anstöße zur Selbstreflexion und als “Food for Thought” für eigene Initiativen.
Wir geben keine Antworten – wir geben Impulse. Schloss Marbach bietet den Raum, um gemeinsam zu denken, zu hinterfragen und neue Perspektiven zu entwickeln – vertrauensvoll, interdisziplinär, gesellschaftlich relevant.
Innovation als Herausforderung: Ein Blick auf das aktuelle Thema
Das jüngste Thema “Fähigkeit zu Innovation – eine Herausforderung für die Gesellschaft” wurde aus verschiedenen Dimensionen beleuchtet. Soziologische Ansätze zur Begünstigung von Innovationen in der Gesellschaft wurden ebenso diskutiert wie der Einfluss von Migration auf die Innovationsfähigkeit. Beispiele von privaten Stiftungen und universitären Rahmenbedingungen wurden vorgestellt. Ergänzt wurde die Diskussion durch die Erfahrungen von Unternehmern aus dem eigenen Gremium, die über ihre Gründungen berichteten. Dieser Ansatz, unterschiedliche Perspektiven zu beleuchten, ist ein Kernelement der Veranstaltungen und trägt maßgeblich zur Attraktivität für ein diverses Publikum bei – von Postdoktoranden bis hin zu Teilnehmern aus verschiedenen Berufsfeldern.